Anmerkungen

(1)  Nuscheler/Gabriel/ Keller/Treber: Handeln in der Weltgesellschaft: Christliche Dritte -Welt-Gruppen. Praxis und Selbstverständnis, Mainz 1995. Ebenso: Treber/ Burggraf/N. Neider (Hrsg.): Dialog lernen. Konzepte und Reflexionen aus der Praxis von Nord-Süd-Begegnungen, Frankfurt/M. 1997. Vgl. auch: Weckel/ Ramminger, Dritte-Welt-Gruppen auf der Suche nach Solidarität, Münster 1997. Im Sammelband „Die globale Verantwortung“ gehen E. Klinger: „Partnergruppen“ (S. 221 - 232) und O. Fuchs: „Interkontinentale Partnerschaften im Horizont weltkirchlicher Pastoral“ (S.233 - 254) auf dieses Thema ein.

(2)  Weber,  Franz:  Werkstatt Reich Gottes,  S.  328.  In  der  Fußnote zu  diesem Zitat  schreibt Weber:  „Die Schlussfolgerung der bekannten Studie von F. Nuscheler und anderen hat leider in kirchlichen Kreisen viel zu wenig Beachtung gefunden“. Weber zitiert die Hauptaussage der Studie: „Die Dritte-Welt-Gruppen... machen auf ihre Art - gelegentlich am Rande oder schon außerhalb der Kirche - eine ‚pastorale Drecksarbeit’ - dazu noch ehrenamtlich und mit hohem Zeit- und Energieeinsatz: sie sind Sauerteig einer gelebten Solidarität und Antriebskräfte eines Bewusstseinswandels in den Ego-Gesellschaften des Nordens, ohne den die Eine solidarische Welt nicht entstehen kann“. (Ebd. S. 138).

(3) Alois Eichenlaub: 1. Rundbrief nach Deutschland vom 7. 9. 1962. Archiv St. Martin,

(4) Brief an Frau Dr. Böhle, vom 5. August 1963. Archiv von Misereor, Reg.-Nr. 232 - 15/2 und Archiv des Deutschen Caritasverbandes, Reg.-Nr. 187 I + 361.06, Pe, Fasz. 1; ebenso im Archiv IBC, Lima.

(5) Herrmann, Fritz: Entstehung der Partnerschaft mit Bambamarca. Archiv St. Martin,

(6)  Im November 2002, auf Heimaturlaub, nennt er in einem Interview mit der „Rheinpfalz“ (27. 11. 2002) die Gründe für seinen damaligen Entschluss „in die Mission“ zu gehen: „Für meinen Schritt gab es zwei Gründe: Johannes XXIII. hat in der Enzyklika „Fidei Donum“ die Bischöfe aufgefordert, auch Weltpriester aus ihren Diözesen in die Dritte Welt zu schicken, vor allem in die lateinamerikanische Kirche... Das kam auch meinem Kindheitswunsch entgegen, einmal fremde Länder zu sehen. Peru war nicht tief greifend evangelisiert. Auf meinen Wunsch hat mich der Diözesanbischof freigestellt. Ich war begeistert, weil ich spürte: Das ist meine Berufung. Mein Leben erhält einen tieferen Sinn“. (Die genannte Enzyklika stammt von Pius XII., 1957).

(7) Bischof Jorge Jiménez, Generalsekretär des CELAM, in einem Grußwort zu dem Buch: „..und sie machen einander reich“, eine Chronik der Fidei Donum Priester. Redaktion Enrique Rosner, Quito 1998, S. 11.

(8) Ebd. S. 35.

(9) Privatarchiv Alois Eichenlaub.

(10) Eine  Würdigung der  Arbeit  der  Hilfswerke ist  hier  nicht  das  Thema,  ebenso  wenig  eine  konstruktive Auseinandersetzung mit den Inhalten, Zielsetzungen und Methoden der Hilfswerke, die ihrerseits sich ebenfalls unterscheiden. Die Hilfswerke aber tragen wesentlich dazu bei, Weltkirche zu werden. Ihre Arbeit ist Ausdruck praktizierter Weltkirchlichkeit. Ohne ihre Hilfe hätte in Cajamarca nicht das entstehen können, was dann für so viele Menschen zu einem Grund der Hoffnung und Orientierung wurde.

(11) Die zitierten Briefwechsel (mit Misereor und Adveniat) befinden sich im Archiv IBC (im Original, spanisch). Im Archiv von Adveniat, Reg.-Nr. 62/17 und von Misereor, Reg.-Nr. 232-15/4 sind ebenfalls die zitierten Briefe zu  finden (übersetzt). Kopien des  übersetzten Briefwechsel befinden sich  auch  im  Archiv des  Deutschen Caritasverbandes, Reg.-Nr. 187 I + 361.06, Pe Fasz. 2. (1 - 15: Dokumente aus Cajamarca von 1963 - 1969).

(12) Interview mit Bischof Dammert, von Rosemarie Bollinger im Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt vom 6. 11. 1977. Archiv der Gemeinde St. Martin, Dortmund.

(13) Dammert: Brief vom 8. 4. 1976 an den deutschen Caritasverband. Archiv IBC.

(14) Bischof Dammert war als Präsident der peruanischen Bischofskonferenz zum 91. Deutschen Katholikentag in Karlsruhe eingeladen worden. Seine Vorträge wurden mit dem Titel: „Das Reich Gottes ist nicht gleichgültig gegenüber Welthandelsbedingungen“ zusammengefasst und von den Veranstaltern des Katholikentages, dem Zentralkomitee deutscher Katholiken, veröffentlicht. In einem Vorwort zu den offiziell verteilten Texten Dammerts schreiben sie: „Die nachfolgend dokumentierten Ansprachen machen deutlich, was es heißt, die Option für die Armen zu leben und aus dieser Perspektive Befreiung aus ungerechten Strukturen einzuklagen.  Bischof  Dammert  fordert  von  uns  als  Christen,  als  Kirche  und  als  Gesellschaft  einen entscheidenden Beitrag, damit wir ‚ehrlich, ohne rot zu werden, von der Einen Welt’ reden können“. Archiv der Gemeinde St. Martin,

(15) Gemeinsamer Brief deutscher Mitarbeiter mit Datum 15. 12. 1973 an Dammert nach einem Heimatbesuch. Archiv der Gemeinde St. Martin, Dortmund.

(16) Diese Auseinandersetzungen und deren Hintergründe, z.B. die Rolle von Bischof Hengsbach (Adveniat) und des Studienkreises „Kirche und Befreiung“ können nicht thematisiert, sollen aber wenigstens genannt werden.

(17) Dammert: Brief vom 29. 11. 1979 nach Deutschland. Archiv der Gemeinde St. Martin,

(18) Dammert: Brief an Misereor, Oktober 1965. Archiv IBC.
(19) Ebd.

(20) Padrón, Mario: Informe DEIS. Cajamarca 1969. Archiv IBC. Über die Rolle ausländischer Mitarbeiter an der jeweiligen Entwicklung bzw. die Rolle peruanische Fachkräfte wird bis heute oft sehr emotional diskutiert. Es passt  nicht  zur  entwicklungspolitischen und  befreiungstheologischen Korrektheit,  dass  „reiche  Ausländer“ entscheidende Anstöße für das Selbstbewusstsein der Armen geben könnten. Auch hier wäre es ratsam, dieses Urteil den Campesinos selbst zu überlassen und die sozialpastorale Praxis in den sozialen Brennpunkten Perus zu überprüfen.

(21) Dammert: Brief vom Januar 1971. Archiv Deutscher Caritasverband. Reg.-Nr. 187 I + 361.06 Pe, Fasz. 3.

(22) Dammert : La présence des missionnaires étrangers dans le Pérou. Antwort am 16. 11. 1973 auf eine Umfrage des Institut de missiologie, Fribourg, Suisse, zur Mitarbeit ausländischer Missionare in Peru. Archiv IBC.

(23) Brief vom 21. 6. 1966 an Padre Javier Arzuaga, OFM, auf dessen Anfrage vom 21. 6. 1966. Archiv IBC.

(24)  Aus dem Artikel „Sacerdote extranjero”, nicht veröffentlicht, Mai 1969. Archiv IBC. In einem Brief an das BMZ am 2. 11. 1969 wiederholt und erweitert er die genannten Kriterien im Hinblick auf Entwicklungshelfer (dieser Brief wurde vom damaligen Minister Erhard Eppler am 25. 2. 1970 ausführlich und wohlwollend beantwortet). Dem Brief an das BMZ  legt er u.a. ein Zitat des Bischofs von Mallorca, Jesús Enciso, bei, der
Dammert im April 1962 gesagt hatte: „Die Priester, die Lateinamerika braucht, sind diejenigen, die wir selbst am nötigsten hätten, das heißt die Besten“: Dammert fährt fort: „Man soll nicht diejenigen schicken, mit denen man nichts anzufangen weiß oder die Probleme verursachen oder die keine besonderen Fähigkeiten haben“. Archiv IBC.

(25) Interne Umfrage der peruanischen Bischöfe von 1978 zur Vorbereitung auf Puebla, Archiv IBC (Instituto Bartolomé de Las Casas, Lima).

(25) Vgl. E. Klinger im Sammelband „Die globale Verantwortung“, dort u.a.: „Die katholische Kirche steht im Zeitalter der  Globalisierung vor  dem Problem ihrer  Katholizität... Sie  hat  auf dem Zeiten Vatikanum die institutionellen Voraussetzungen für sie geschaffen; denn es sagt von der Kirche, dass sie eine Gemeinschaft der Gottes- und der Nächstenliebe ist, ein messianisches Volk, das Volk Gottes in Christus, das sich auf den Weg durch die Geschichte befindet und die Menschheit in eine Familie Gottes umgestalten will“ (S. 228).

(26) „Santo Domingo - Herausforderung an die Kirche Lateinamerikas“;  91. Deutscher Katholikentag Karlsruhe, Forum am 18. 6. 1992. Offizielle Übersetzung der Veranstalter. Archiv St. Martin, Dortmund.

(27) Fuchs, Ottmar: Auf dem Weg zu einer lokal und global geschwisterlichen Kirche. In: Lebendiges Zeugnis 55 (2000). S. 219-227.

(28) Knecht, Willi: „Welche Schuld(en) hat sie?“ In: Katholisches Kirchenblatt Ulm/Blautal, Nr. 19, 49. Jahrgang, 9. Mai 1999. Anlass des Artikels war die weltweite und vom Papst unterstützte Kampagne zum Erlass der Auslandsschulden für die ärmsten Länder anlässlich des Jubeljahres 2000. Ich wurde von der Ulmer Kirche gebeten, einen Artikel darüber zu schreiben. Es ging darum, auf verständliche Weise das Problem der Verschuldung deutlich zu machen und Möglichkeiten aufzuzeigen, was konkret getan werden kann (auch als Lernfeld: Weltwirtschaft, öffentliche Aktionen und Informationen, praktizierte Verantwortung, Option. Aussage: wir ist nicht ohnmächtig, sondern wir können etwas tun). Prof. Elmar Klinger wollte diese "Erzählung" nicht für die Dissertation akzeptieren (hat es dann aber doch - mit Punktabzug!) weil ein einfaches Pfarrblatt - wie er meinte - nichts in einer wiss. Arbeit zu suchen hätte - ein Hinweis auf das Dilemma deutscher Theologie.

(29) Die  Position  des  Vatikans  in  der  Schuldenfrage ist  eine  sehr  moderate  Position  im  Vergleich zu  den Forderungen der meisten Nichtregierungsorganisationen und von kirchlichen Gruppen. Die einzelnen Positionen können hier nicht im Einzelnen vorgestellt werden. Eine ausgezeichnete Arbeit leistet in dieser Frage die KAB Freiburg, unterstützt u.a., von der „Informationsstelle Peru e.V.“ In Peru wurde die Kampagne von CEAS, dem Sozialbüro der peruanischen Bischofskonferenz organisiert. Zwei Millionen Unterschriften in Peru sind ein unerwartet hohes Ergebnis. Bei CEAS wird dieses Ergebnis als größter Erfolg der Partnerschaftsarbeit zwischen deutschen und peruanischen Gemeinden, unterstützt von der Erzdiözese Freiburg, angesehen.

(30) Diese Problematik wurde bereits in dem Artikel „Anspruch und Wirklichkeit“ im Sammelband „Die globale Verantwortung“ behandelt (S. 161 - 219). Als Ergänzung dienen einige weitergehende Überlegungen, die auf dem Fidei-Donum-Treffen vom 27. 2. - 6. 3. 2002 in Lima im März 2002 von mir vorgetragen wurden (hier nur als Aufzählung der Stichworte). Obwohl alle Priester im Auslandseinsatz es in ihrer Arbeit mit Beziehungen zur Heimatkirche, mit Spenden, Kommunikation und Partnerschaft zu tun haben, ging es zum ersten Mal auf einem solchen Treffen um dieses Thema. Ich wurde zu diesem Treffen als Referent eingeladen, um über die Ergebnisse der Studie über die Partnerschaften zu referieren und zu diskutieren. Folgende Punkte konnte ich vortragen:

(31) Fuchs, Ottmar: Auf dem Weg zu einer lokal und global geschwisterlichen Kirche. In: Lebendiges Zeugnis 55 (2000) 219-227.