Diözese Rottenburg-Stuttgart
Kirchengeschichte aus der Perspektive der Kolonisierten
„Bis an die Ränder der Welt“ - Kirchengeschichte aus der Perspektive der Kolonisierten
Nicht einmal mehr jedes vierte Mitglied der katholischen Kirche ist Europäer. Der Erdteil, der sich jahrhundertelang als Zentrum des Christentums verstehen wollte, stellt heute noch 23%, Deutschland 2% der Katholiken. Das Christentum ist zu einer Religionsgemeinschaft geworden, die die große Mehrheit ihrer Gläubigen in der ärmeren Hemisphäre der Erde hat. Diese veränderte Lage bedeutet für die historische Theologie, sich vom Eurozentrismus zu lösen und die Kirchen- bzw. Kolonialgeschichte Afrikas, Asiens und Amerikas zum Gegenstand von Lehre und Forschung zu machen. Aber es geht nicht nur um die historische Theologie, sondern um Gegenwart und Zukunft der Kirche. „Dies ins Bewusstsein gerückt zu haben, ist das große Verdienst von Prof. Johannes Meier. Zeit seines Forscherlebens war es ihm sein wichtigstes Anliegen, den vorherrschenden Eurozentrismus in amtskirchlichen Strukturen, aber auch in der akademischen Theologie zu überwinden“ (aus „Die Stimme erheben“ - zum 70. Geburtstag von Johannes Meier, 2018).
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Eucharistie als befreiende Praxis
Brot teilen – das Grundsakrament der Kirche
Das Leitwort für den 102. Deutschen Katholikentag, der von 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart stattfinden wird, steht fest: leben teilen. Die Leitung des Katholikentags beabsichtigt mit ihrem Vorschlag, Teilen als Grundhaltung christlicher Weltverantwortung in den Mittelpunkt des Katholikentags zu rücken“ (Ankündigung des ZdK, Oktober 2020). "Das Motto passt optimal zu unserer Diözese mit dem Heiligen Martin als Patron. Für uns Christen ist das Teilen gelebte Nächstenliebe - die vor der eigenen Haustür beginnt und sich über die ganze Erde erstreckt“ (Bischof G. Fürst).
Zukunft teilen (so das Motto dieser Ausgabe), Glauben teilen, Brotteilen: Es wird deutlich, dass es um weit mehr geht als die bisher übliche Gastfreundschaft der beiden Großkirchen. Es geht nicht zuerst um diese traditionelle Ökumene, sondern darum, was wir als Gemeinschaft aller Jünger:innen Jesu zum Überleben der Menschheit beitragen können. Leben ist aber mehr als Überleben - es geht um das verheißene Leben in Würde im Rahmen der planetarischen Grenzen.
Strategietag der Kirchen in BW
- Bisheriges Narrativ (u.a. „american way of life“) erweist sich als Sackgasse, genauer: als Gefährdung für das Überleben der menschlichen Spezie
- Bisheriges theol. Narrativ: griechische Philosophie und röm. Rechtssystem (u.a. Privateigentum als höchstes Gut) und eine grundlegende Verdorbenheit des Menschen und der Welt > Erlösung allein durch den Opfertod des Gottessohnes?