Das Seminar San José, Cajamarca Padre Miguel Garnett
Gegen Ende der siebziger Jahre entschloss sich Bischof José Dammert, der Bischof von Cajamarca, das Priesterseminar wieder zu eröffnen, das vor vielen Jahren geschlossen worden war, weil es damals keine Priesteramtskandidaten gab. Hin und wieder hatte zwar ein Jugendlicher Interesse am Priesteramt gezeigt, aber diese Interessierten wurden dann zum Studium an andere Orte geschickt wie z.B. nach Trujillo, Lima oder Bolivien. Aber eines Tages geschah das Phänomen, dass auf einmal eine ganze Gruppe von Jugendlichen sich vorstellte, alle wollten Priester werden. Es waren mehrheitlich die Söhne von Landkatecheten.
Multis, Markt und Dritte Welt:
Die Firma Nestlé in Cajamarca - Peru von Jorge Trigoso P.
Cajamarca ist vom historischen Prozeß der Kapitalismusentwicklung in der nördlichen Region Perus gekennzeichnet, was wiederum ein neues, sozioökonomisches Profil des Departements zur logischen Folge gehabt hat. Dieser Prozeß der Veränderung hat die Küste begüngstigt und Cajamarca benachteiligt. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, daß die ganze Wirtschaft des Departements im Interesse der Küste umgestaltet wurde. Die Spielregeln innerhalb dieser Produktionsweise haben Cajamarca eine untergeordnete Rolle zuerteilt, die jedoch letztendlich sehr wichtig für die Logik der Akkumulation und Vermehrung des Kapitals ist.
Wasser fürs Leben?
Soziale Folgen des Staudamms Gallito Ciego von Hans Meister
In Herzogenaurach wie in Tembladera überlegten sich im Herbst 1980 einige Menschen, ob sie es wagen sollten, miteinander eine partnerschaftliche Beziehung auf Pfarrebene einzugehen. Das Wenige, was sie voneinander wussten, sprach nicht dafür. Dann begann unvorhergesehen eine heftige freundschaftliche Zusammenarbeit. Im Frühjahr 1981 fuhren schwere Baumaschinen deutscher Firmen in das Tal des Jequetepeque ein, um auf dem Boden der Pfarrei Tembladera den Stausee Gallito Ciego zu errichten. Die ansässigen Reisbauern waren ahnungslos und unvorbereitet. In einem zähen gemeinsamen Kampf bis 1988 gelang es beiden Partnerpfarreien, zumindest für die Besitzenden eine angemessene Entschädigung für ihre Dörfer und Felder zu erstreiten. Die Probleme der Landlosen wurden bis heute nicht gelöst.
Partnergruppen verkörpern globale Katholizität. Sie sind ein Projekt globaler Pastoral. Es ist wichtig, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sie in ihrer Arbeit ernst zu nehmen. Sie sind für die Kirche eine Herausforderung. Denn sie vertreten eine Option zu Gunsten konkreter Menschen vor Ort. ...Von dieser Entwicklung sind die Leute vor Ort schwer betroffen. Aber sie sind ihr nicht einfach ausgeliefert. Sie dürfen ihre Lage nicht hinnehmen und sich schon gar nicht in sie ergeben. Sie ist eine globale Herausforderung. Ein globaler Widerstand ist angesagt. Er fordert den potenzierten Einsatz aller Menschen guten Willens....
Partnergruppen mischen sich ein, wo Unrecht herrscht und Armut besteht. Sie können ein globales Gewissen sein und eine geistige Herausforderung der Kirche. Sie stellen Öffentlichkeit her. Es gibt sie in der Kirche nicht ohne die Institution der Kirche. Aber die Kirche selber kann nicht Gemeinschaft sein ohne Partnerschaft zu diesen Gruppen. Die kooperative Pastoral der deutschen Pastoralpläne erfüllt diese Aufgabe nicht. Es gibt in ihnen keine Partnerschaft. Sie sind eine kurzfristige Notlösung, kein langfristiges Instrument zukünftiger Pastoral.
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