Die Stimme von Campesinos aus den Partnergemeinden.
Vorbemerkung: Die nachfolgenden Umfragen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. darauf, repräsentativ für alle Gemeinden der Diözese Cajamarca zu sein. Sie wurden in den größten Pfarreien der Diözesen durchgeführt, San Pedro ist zudem die älteste und größte Pfarrei der Stadt Cajamarca. Die drei Pfarreien (in erster Linie Bambamarca) spielten in der Zeit von 1962 bis 1992 eine entscheidende Rolle im Pastoralkonzept von Bischof Dammert. Bambamarca war das Pilotprojekt von Bischof Dammert, andere Gemeinden der Diözese orientierten sich an Bambamarca, die Campesinos und Frauengruppen von Bambamarca und deren Organisationen (z.B. die Rondas) werden von den übrigen Campesinos der Diözese als richtungsweisend anerkannt.
Predigtansprache zum Beginn der Partnerschaft zwischen der katholischen Kirchengemeinde St. Gallus Tettnang und Cristo Ramos Porcón in der Diözese Cajamarca, Peru (29. März 1992).
"....Wir feiern jetzt zusammen die Eucharistie, weil wir zum Tisch des Herrn eingeladen sind. Kennzeichen dieser unserer Tischgemeinschaft ist das miteinander Teilen von Brot und Wein, das bedeutet von all dem, was wir zum Leben brauchen. Alle Menschen sind zum Tisch des Herrn geladen. Wir leben aber in einer Welt, in der 1/8 der Menschheit 7/8 aller Güter dieser unserer Erde für sich allein verbraucht – ja diese sogar mit Gewalt an sich reißt. Wie können wir uns mit denen gemeinsam an einen Tisch setzen, für die noch nicht einmal die Brosamen übrig bleiben, die von unseren überreich gedeckten Tischen fallen? Christlicher Glaube bewahrheitet sich sich aber darin, dass wir im Namen Gottes und in der Nachfolge Christi das Brot, die Früchte der Erde, unser Leben miteinander teilen...."
Partnerschaft - eine Option für die Armen
Seit Papst Johannes XXIII. vor der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962 zum ersten Mal von einem Vorrang der Armen sprach und dies als die große Herausforderung für die Kirche der Zukunft bezeichnete, ist die Option für die Armen (zwar noch nicht auf dem Konzil in dem Maße wie von Johannes XXIII. erhofft, aber in der Folge davon in Medellín 1968) zum Thema vieler theologischen Werke und Synodenbeschlüsse geworden. Es sollen hier darüber nicht weitere Überlegungen angestellt werden, es genügt der Hinweis, dass (frei nach G. Gutiérrez) die Option für die Armen keiner weiteren theologischer Begründung bedarf, weil es die Option Gottes selbst ist (1).
Es soll nun andeutungsweise versucht werden, was für deutsche Gemeinden eine Option für die Armen aus der Sicht der Armen bedeuten könnte. ....
Da alles, was mit „Mission“ und „Dritter Welt“, mit Verarmung und Ungerechtigkeit zu tun hat, selbst von gutwilligen Pfarrern, Gemeinden und hoch angesehenen Theologen eher als irgendein Randbereich angesehen und entsprechend behandelt wird, möchte ich in wenigen Stichpunkten daran erinnern, was theologisch und pastoral auf dem Spiel steht, ja dass unser ganzes Christsein damit steht und fällt.
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