Kirche vor Ort – Weltkirche vor Ort (Predigt zum außerordentlichen Missio-Sonntag, am 2./3. Juli 2016 in der SE Ravensburg)
Liebe Gemeinde:
„Kirche am Ort“ - so heißt das Programm unserer Diözese zur Erneuerung der Kirche: „Dorthin gehen, wo die Menschen sind, wo sie leben, feiern, leiden...“. Kirche am Ort ist aber auch immer „Weltkirche am Ort“, denn sonst wären wir nicht katholische Kirche. Dies möchte ich näher erläutern. Wir feiern zusammen die Eucharistie. Wir nehmen in dieser Feier die endgültige Gemeinschaft aller Menschen untereinander und mit Gott vorweg. Das biblische Bild dazu: Tischgemeinschaft mit denen, denen ansonsten der Zugang zum Tisch und damit zum Brot des Lebens verwehrt wird. Dies ist eine der zentralen Botschaften Jesu. Kennzeichen dieser Tischgemeinschaft ist das Miteinanderteilen von Brot und Wein, das steht symbolisch für all das, was wir zum Leben brauchen. Die Jünger von Emmaus erkennen den auferweckten Christus erst, als er mit ihnen das Brot teilt. Da gehen ihnen die Augen auf! Man erkennt eine christliche Gemeinde daran, wie und mit wem sie das Brot teilt. In einer Gemeinde, in der das geschieht, ist der lebendige Christus gegenwärtig, es ist Auferstehung spürbar, neues Leben.
Altkleider spenden Hoffnung
War in den 60er bis 80er Jahren das Wort von der „Hilfe zur Selbsthilfe“ und in den 90er und 00er die Rede von der „Nachhaltigkeit“ dominierend, so wird heute in den ausgeplünderten Ländern immer mehr von „solidarischem Wirtschaften“ gesprochen und dies auch praktiziert. Was bedeutet dies? Kleine Gemeinschaften, christliche Basisgemeinden, Frauen- und Nachbarschaftsgruppen (u.a.) einigen sich z.B. auf die gemeinsame Produktion von Waren, Nahrungsmitteln, erwerben gemeinsam Land, säen und ernten gemeinsam. Zuerst für den eigenen Bedarf und wenn etwas übrig bleibt, wird es verkauft oder getauscht, um andere notwendige Dinge des täglichen Gebrauchs erwerben zu können. Dies bedeutet auch eine Besinnung auf die eigenen, uralten und bewährten Traditionen, manchmal auch ein bewusstes Leben in Gemeinschaft im Geiste Jesu Christi.
Profit – für wen?
Das Geschäft mit Müll, auch mit Altpapier und mit Altkleidern, boomt. Das ist einerseits eine gute Nachricht für die „aktion hoffnung“ und für alle, die ehrenamtlich in unseren Gemeinden Papier und Altkleider sammeln. Es lohnt sich also! Der Boom lockt aber immer mehr Geschäftemacher an, darunter auch viele mit einem sehr dubiosen Geschäftsmodell (man könnte dies auch anders nennen). Zu diesen zweifelhaften Geschäften mit Altpapier und Altkleidern bieten wir eine ganz klare Alternative: Wir sammeln nicht, um uns zu bereichern, sondern um denen helfen zu können, die unsere Solidarität am meisten brauchen.
Liebe Leserin, lieber Leser, (zum Jahresbericht 2008)
zum ersten Mal darf ich mich als Vorsitzender der „aktion hoffnung“ an Sie wenden. Ich wusste zwar schon länger von der guten Arbeit der „aktion hoffnung“ und ich war auch schon in den 80er Jahren als Kleidersammler in Ulm unterwegs und kenne die Sammelzentrale in Laupheim. Nach meiner Wahl zum Vorsitzenden und nach einem genaueren Einblick in die Daten und Fakten war ich dennoch überrascht, wie gut die „aktion hoffnung“ aufgestellt ist. Und das nicht nur finanziell (siehe „aktion hoffnung“ in Zahlen)!
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