Theologie
Theologie
Die Sünde der Welt – das Leben aus dem Fleisch (Röm 8, 4-17; Joh 1-13)
Es geht hier nicht um eine neuerliche Exegese einer Textstelle, sondern anhand dieses Abschnitts soll das Grundanliegen von Paulus herausgestellt werden. Dies geschieht aus der Perspektive der Ausgegrenzten und Verachteten dieser Welt - d.h. aus einer nichteuropäischen, nämlich aus einer biblischen Perspektive. Für sie sind die bestehenden Verhältnisse (die Welt, so wie sie ist) eine Aktualisierung der Zustände zur Zeit Jesu Christi, der zum Tod verurteilt wurde, weil er den herrschenden Götzendienst als solchen verurteilte. Vor allem Paulus und Johannes stellen diesen Glauben Jesu in den Mittelpunkt ihrer Verkündigung.
„Das Gold von Cajamarca“ (1)
„Der Kapitalismus ist kalt, kalt wie alles, das aus Metall ist. Es interessieren ihn weder die Menschen noch die Völker. Es interessieren ihn allein die Gewinne. Menschen und Völker interessieren ihn nur in dem Maße, in dem sie ihm Gewinne versprechen. Um Gewinne verschlingen zu können, verschlingt er Menschen und Völker. Er ist kalt, er hat kein Herz. Unser Land, wie viele andere Länder in Lateinamerika, ist schon seit langem in die Klauen dieses Monsters gefallen. Wir hängen auf vielfältige Weise von ihm ab. Wir sind sein Spielzeug“ (2).
„Seitens der Kirche müssen wir aufzeigen, dass wir mit der Armut kein ‚ weltliches Problem’ vor uns haben, sondern ein theologisches Problem. Gott will alle Menschen in der Welt lieben und nicht nur die 25%, die in den reichen Ländern leben. Das Beispiel Jesu zeigt, dass Gott die Armen liebt“ (1).
Die Geschichte des Glaubens an den einen Gott, der sein Volk befreit und mit ihm einen Bund.geschlossen hat, beginnt mit der Erfahrung eines kleinen Volkes, das seine Befreiung aus der Sklaverei diesem Gott zuschreibt und ihm Treue gelobt hat.
Theologischer Standort und Grundbegriffe: Theologie und Globalisierung
Leonidas Proaño: „Alles was ich gelebt und gelernt habe, habe ich nicht von der Universität erhalten, sondern aus der Mitte meines Volkes. Meine Universität war das Volk und meine besten Lehrer waren die Armen - insbesondere die Indios von Ekuador und von ganz Lateinamerika, die in Puebla als die Ärmsten unter den Armen bezeichnet wurden“ (1)
Oscar Romero: „Ich habe Gott kennen gelernt, weil ich mein Volk kennen gelernt habe“ (2).
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