Die Auseinandersetzung mit dem „Gold von Cajamarca“ (seit 1532) ist ein Schlüssel zum Verständnis dessen, was Globalisierung (im wirtschaftlich - neoliberalen Verständnis) besonders für die Menschen in den arm gehaltenen Ländern, aber auch bei uns, bedeutet. Dazu u.a „Der Weg geht weiter“ (im Sammelband und im Web), ebenso: „Das Gold von Cajamarca“ (u.a.).
Theologisch: Auf der einen Seite steht der Glaube an die Unfehlbarkeit des von allen Fesseln befreiten Marktes mit seinen Tod bringenden Folgen für die Mehrheit der Menschen und für die Erde als Schöpfung Gottes. Auf der anderen Seite steht der biblische Glaube an den Gott Abrahams und Jesu, der sein Volk aus dieser Sklaverei herausführen will. Die Frage nach Gott ist daher die zentrale Herausforderung an die Kirche bzw. der Kirche an die Welt. Die Campesinos von Bambamarca, bedroht von der größten Goldgesellschaft der Welt, die ihnen das Wasser abgraben will und sie von ihrem Land vertreibt, protestierten gegen die Minengesellschaft vor dem Bischofspalast und gegen den Bischof mit folgendem Spruchband (März 2002):
„Herr Bischof, entscheide dich: verehrst du den wahren Gott oder das Gold der Mine?“
„Die Drohungen schüchtern mich nicht ein, ich ertrage dies mit einem festen christlichen Glauben“, versichert Padre Marco Arana. "Ich werde nicht sagen, ich sei ein Superheld. Ich mache mir Sorgen. Wenn sie das mit mir machen, was werden sie dann mit Führern der Basisbewegungen tun? Und erst draußen in den Landgemeinden! Ich glaube, dass wir das leben müssen mit einer sehr intensiven christlichen Spiritualität. In den Seligpreisungen sagte Jesus den Aposteln: „Selig, wer wegen mir verfolgt und verleumdet wird, denn ihm wird das Reich Gottes offen stehen“. Mich werden sie nicht einschüchtern können. Es ist meine Verpflichtung, das Leben zu verteidigen. Heute beginnt der Advent und die erste Lesung sagt, dass das Volk, das in der Dunkelheit war, nun ein Licht gesehen hat.
"Es waren 16 Tage friedlichen Widerstandes, die Zeugnis ablegten von der großen Würde und dem Edelmut der Campesinogemeinschaften (Comunidades) und dem Respekt vor dem Leben. Dies zwang die politisch Verantwortlichen, die Bevölkerung der Stadt und selbst die Kirche, sich den Campesinos anzuschließen. Pastoral gesprochen könnten wir sagen, dass unsere Comunidades getragen waren von einer tiefen gemeinschaftlichen Bekehrung, die sich in der Liebe zum Gott des Lebens und in der Solidarität mit den Ärmsten zeigt."
Die Lage in der Partnergemeinde von St. Georg spitzt sich zu. Der bange Blick nach Peru. Artikel vom 15.12.2006 aus SÜDWEST PRESSE
Alles andere als Adventsstimmung herrscht derzeit in Cajamarca. In der Partnergemeinde der Ulmer Georgskirche im peruanischen Andenhochland spitzt sich ein Konflikt zu, bei dem es um Menschenrechte und widerstreitende Auffassungen zu den Aufgaben der Kirche geht.
"Sie sind eine politische Instanz, Herr Bischof, ob Sie es wollen oder nicht. Sie können dem Wort der Kirche Nachdruck verleihen. Auf Sie wird die Regierung hören." So steht es in einem offenen Brief von Professor Elmar Klinger von der Katholischen Fakultät Würzburg an den Bischof von Cajamarca in Peru.
Textos alrededor del "Oro de Cajamarca", Yanacocha, Conga etc.
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