Gedanken zum Advent - 2020
Gedanken zum Advent - 2020
Besinnung auf das Wesentliche - Zeit der Umkehr… . Doch was ist das Wesentliche, das was letztlich zählt? An was hängen wir - de facto - unser Herz und wer ist für uns „Gott“, d. h. das Wichtigste in unserem alltäglichen Leben? Und warum und wohin umkehren? Sind wir denn nicht alle schon getauft? Umkehr bedeutet ja nichts anderes als seinen Weg, sein bisheriges Leben, grundlegend zu verändern. „Kehrt um, denn das Reich Gottes steht vor der Tür, es beginnt jetzt.“ Mit diesen Worten beginnt und überschreibt Jesus seine Botschaft. Und als er dies auch bei seinem ersten öffentlichen Auftreten in der seinem Heimatdorf Nazareth sagt, geraten die „Leute der Synagoge“ in Wut und wollen ihn den Abhang hinabstürzen (Lk 4,16-29). Denn sie waren ja schon gottesgläubig, das auserwählte Volk, die Söhne Abrahams, schon beschnitten und besuchten regelmäßig den Tempel – und gingen an den Menschen vorbei, die unter die Räuber gefallen sind. Denn ihre Wege waren so angelegt, dass sie zum Tempel führten, zum kultischen Ritual und zum Sühneopfer.
Gedanken zum Advent 2016
Gedanken zum Advent und Weihnachten 2016
Advent und Fastenzeit, Weihnachten und Ostern erinnern an das, was christlicher Glaube in seinem Kern ausmacht. Da Gott in Jesus Mensch geworden ist, finden und begegnen wir ihm in den Menschen, mit denen Jesus sich vorrangig solidarisiert, ja identifiziert (Mt 25). Und dann begegnen wir auch Gott in uns selbst und erkennen, wer wir sind und was unsere Berufung ist. „Was schaut ihr in den Himmel, wo ich doch nun mitten unter euch bin?“ Nicht der Himmel oder das Leben nach dem Tod ist das Ziel, sondern ein menschenwürdiges Leben hier und heute für alle, besonders für jene, denen diese Würde vorenthalten oder gar - auch strukturell - geraubt wird. Denn diese Würde ist unantastbar. Und auf diesem Weg werden wir erfahren, was es bedeutet, ein „Leben in Fülle“ ….
Der synodale Weg - aus der Perspektive des "Südens"
Eine wirkliche Umkehr und damit auch eine Erneuerung der Kirche wird es ohne eine vertiefte Spiritualität bzw. eine Vertiefung des Glaubens an Jesus den Christus nicht geben. Eine jesuanisch geprägte Spiritualität hat aber nichts zu tun mit der bei uns üblichen Suche nach Spiritualität, wo es oft zuerst um meine Seele, „meinen“ Gott oder um die eigene Befindlichkeit geht. Eine biblisch-jesuanische und somit eine unterscheidend christliche Spiritualität besteht darin, im gekreuzigten Nächsten das Antlitz des gekreuzigten Christus zu erkennen und an der Seite der Gekreuzigten darum zu kämpfen, dass immer weniger Menschen den global agierenden Räuberbanden zum Opfer fallen.
Im „Goldenen Käfig“ und innerhalb einer Gesellschaft, deren Wohlstand teilweise immer noch oder gar immer intensiver auf der Ausbeutung ganzer Völker beruht, wird es schwer sein, eine solche Spiritualität zu entwickeln, aber es ist nicht unmöglich, weil es nicht unmöglich ist auszubrechen und aufzustehen!
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