Die Reformgruppen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart geben zur Befragung der Kirchenleitung in Rom zum Thema „Familie“ folgende Erklärung ab
Jedem Bischof ist längst klar, dass auch der größte Teil des noch im Gottesdienst anwesenden Kirchenvolks sehr wenig mit der Lehrmeinung der katholischen Kirche zur Sexualität gemein hat. Gleichzeitig werden die tatsächlichen Probleme für die Familien im Kontext unserer Gesellschaftsordnung immer drängender: Kinder als Armutsrisiko, Benachteiligung der Familien, Alleinerziehende, zunehmende Bindungsunfähigkeit…
Hola compañer@s, liebe Freundinnen und Freunde ..... !
Im kleineren Rahmen, auch auf Diözesanebene, bekam ich einige Anfragen hinsichtlich meiner Einschätzung zu Papst Franziskus. Ich habe dann viel recherchiert etc. und den angehängten „vorläufigen Befund“ verschickt (knapp 2 Seiten, siehe Papst Franziskus). In unserem Kirchenblatt in Ulm erscheint mein Beitrag zum Misereorsonntag, hier als Anlage in leicht erweiterter Form (die Erweiterung war nicht für die Veröffentlichung bestimmt, um kein neues Thema anzureißen).
Im Januar fand das kontinentale Treffen der Fidei-Donum-Priester in Lima, Peru, statt. Thema: „Prophetische Herausforderungen des Zweiten Vatikanischen Konzils“. Dazu war ich eingeladen, weil die Erfahrungen einer befreienden Pastoral in Peru im Mittelpunkt standen. Auch auf diesem Hintergrund und von jenem Treffen bestärkt, sind die folgenden Beobachtungen zu verstehen.
Begrüßung und Einführung von Bischof Fürst:
Die zentralen Dialogforen in Mannheim 2011 und Hannover 2012 haben das Vertrauen in die kath. Kirche verbessert. Aber zuletzt gab es zwei Rückschläge: die Aufkündigung der wiss. Aufarbeitung des Missbrauchs und die Nichtbehandlung eines Vergewaltigungsopfers. Die DBK hat nun einstimmig beschlossen, dass die wiss. Aufarbeitung des Missbrauchs in der kath. Kirche weitergehen muss und dies wird mit neuen Partnern auch geschehen. Ebenso wurde in der Frage der „Pille danach“ Klarheit geschaffen. Alle Bischöfe versprechen, dass vergewaltigte Frauen jede Art von Hilfe erhalten, auch die Pille danach – falls der männliche Samen sich noch nicht in die weibliche Eizelle eingenistet hat (denn sonst wäre es Abtreibung). An dem Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung ändert sich nichts.
Seit knapp 30 Jahren gibt es das "Rottenburger Modell Gemeindeerneuerung". Dieses Modell, am Schreibtisch erfunden, dann aber in der Praxis oft erprobt, galt als wegweisend und gilt es bis heute. Als Mitglied des KGR (u.a.) in der Gemeinde St. Georg, Ulm setzte ich mich sehr dafür ein, dieses Modell auch in unserer Gemeinde zu erproben. Hintergrund waren meine Erfahrungen in den Baissgemeinden von Peru (Cajamarca) und die daraus entstandene Gemeindepartnerschaft mit San Pedro in Cajamamrca (seit 1982), die in St. Georg auf große Zustimmung stieß. Die Gemeinde St. Georg galt zu Recht als sehr offen und vertrauenswürdig. Doch es zeigte sich bald, dass die Erfahrungen der Gemeinde und die befreienden Impulse, die sie von den Campesinos in Peru durch diese Partnerschaft erhalten hat, keine Rolle in den Überlegungen der Rottenburger Planer spielen konnte (durfte). Der Ausschuss "Mission, Entwicklung und Frieden" unter meiner Leitung hat daraufhin die folgenden kritischen Anmerkungen verfasst und nach Rottenburg geschickt.
Es bietet sich an, die damaligen Erfahrungen mit der heutigen Situation zu vergleichen...!
Willi Knecht, im Mai 2012. Zum Kontext siehe: "Erneuerung in Deutschland ???"
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