Eine wirkliche Umkehr und damit auch eine Erneuerung der Kirche wird es ohne eine vertiefte Spiritualität bzw. eine Vertiefung des Glaubens an Jesus den Christus nicht geben. Eine jesuanisch geprägte Spiritualität hat aber nichts zu tun mit der bei uns üblichen Suche nach Spiritualität, wo es oft zuerst um meine Seele, „meinen“ Gott oder um die eigene Befindlichkeit geht. Eine biblisch-jesuanische und somit eine unterscheidend christliche Spiritualität besteht darin, im gekreuzigten Nächsten das Antlitz des gekreuzigten Christus zu erkennen und an der Seite der Gekreuzigten darum zu kämpfen, dass immer weniger Menschen den global agierenden Räuberbanden zum Opfer fallen.
Im „Goldenen Käfig“ und innerhalb einer Gesellschaft, deren Wohlstand teilweise immer noch oder gar immer intensiver auf der Ausbeutung ganzer Völker beruht, wird es schwer sein, eine solche Spiritualität zu entwickeln, aber es ist nicht unmöglich, weil es nicht unmöglich ist auszubrechen und aufzustehen!
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Kirchenerneuerung: Die Armen evangelisieren uns!
In praktisch allen Diözesen Deutschlands wird seit Jahren über „Strukturanpassungsmaßnahmen“ diskutiert, oft begleitet von namhaften Theologen (P. Zulehner, R. Bucher, H. Häring, u.a.) und sogar unter Einbeziehung des Kirchenvolkes und seiner Gremien. Es geht dabei vor allem - auch wenn dies meist anders begründet wird - um eine weiterhin flächendeckende sakramentale Versorgung der Kirchengemeinden, besonders um die sonntägliche Feier der Eucharistie. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart heißt dieses Programm „Kirche am Ort“. Als Mitglied in den Gremien der eigenen Gemeinde, im Dekanatsrat, in diözesanen Ausschüssen und bundesweiten Netzwerken erlaube ich mir zu sagen: Die Begeisterung der Hauptamtlichen für diesen Erneuerungsprozess der Kirche ist (notwendigerweise) groß, die der aktiv Gläubigen gering. Besonders engagierte „Ehrenamtliche“ in den Gemeinden – so versichern diese in einer internen Umfrage – fühlen sich durch die nun „von oben“ auferlegten Pflichten noch mehr überlastet. Sie bewerten dieses ganze „Gedöns“ als Theater, als Ablenkung und/oder als „von oben“ initiiert, um wirklich grundlegende Reformen zu vermeiden.
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Ja - wo ist er denn, der Stern, der Weg, die Krippe…???
Inmitten der Campesinos - und bis heute bei Begegnungen mit Menschen auf dem Weg - ist mir vieles klarer. Wegen dem lähmenden Ulmer Nebel (und in deutscher Kirche) verliere ich oft den Durchblick. Dazu der eisige Winter ....! Wäre es eine Schande, sich von den „Hirten von Bethlehem“ den Weg zeigen zu lassen? Sie wissen wohin und warum. Gemeinsam können wir den Nebel vertreiben und inmitten der eisigen Winternacht wird uns warm werden und andere erwärmen, uns zu begleiten. Vamos caminando - machen wir uns auf den Weg, statt einfach weiter so, denn sonst würden wir erfrieren…..
Weihnachten ("Krippenspiel") in Bambamarca, 1978
Ivonne Gebara: „Frauen in der Kirche”
Kontinentaltreffen der in Lateinamerika tätigen deutschsprachigen Priester (Fidei-Donum-Priester) vom 21.9 - 28.9.2016 in Brasilien, Sao Paulo. Als Gastgeber begrüßte Kardinal Odilo Scherer die Teilnehmer (darunter 6 Frauen im pastoralen Dienst) und hielt einen Einführungsvortrag zum Thema des Treffens: "Kirche im Aufbruch - Horizonte der Hoffnung und Selbstwidersprüche am Beispiel von Papst Franziskus". Dazu sprach im Laufe des Treffens auch der Generalsekretär der bras. Bischofskonferenz, Dom Leonardo Steiner. Unter den Referenten und Teilnehmern waren u.a. Leonardo Boff, Paolo Suess und Ivonne Gebara. An dieser Stelle in Stichworten das Referat von Ivonne Gebara, das ich persönlich für den wichtigsten Beitrag hielt.
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