I. Vorstellung und Werbung für die Idee einer Partnerschaft (1981)                  

Vor der Vorstellung der Idee einer Partnerschaft noch ein Hinweis auf das Fundament, auf dem wir uns bewegen:

  1. Wir sind nur dann wirklich Kirche, Volk Gottes, wenn in dieser Gemeinschaft nicht die einen auf Kosten der anderen leben - nicht die einen verhungern und die anderen immer dicker werden.
  2. Diese Gemeinschaft ist nur dann möglich, wenn wir in den Ärmsten und Notleidenden dieser Welt unsere Brüder und Schwestern erkennen - und sie auch hören, sehen und wahrnehmen in ihrem Elend.
  3. Jesus offenbart sich heute als Christus in den Elenden und Leidenden. Wir können nur dann wirklich glauben und Christus begegnen, wenn wir auf die zugehen, mit denen er sich identifiziert. Mt 25: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder tut, das tut ihr mir...“
  4. Wir sollen also helfen und wir tun es ja auch schon. Aber wie hilft man am besten und nachhaltig? Wie kann man wirklich helfen, vor allem auch langfristig? Wie kann man sicher sein, dass die Hilfe auch wirklich ankommt und falls sie ankommt: ist diese Hilfe auch sinnvoll und wirksam, d.h. kommt es zu einer wirklichen Veränderung zu Gunsten der Armen?

In unserem Arbeitskreis haben wir uns diesen Fragen gestellt. Es entstand die Idee, ob wir nicht mit einer Pfarrei aus der Dritten Welt, die besonders bedürftig ist, in direkten Kontakt treten könnten - und zwar in Form einer anzustrebenden Partnerschaft zwischen St. Georg und einer Pfarrei in der 3. Welt.

Es gibt bereits mehrere Pfarreien in unserer Diözese, die mit einer Partnergemeinde in direkter Verbindung stehen und die dabei gemachten Erfahrungen sind fast durchweg positiv. Auch der Diözesanrat und der Bischof unterstützen und befürworten intensiv diese Bestrebungen. Ich glaube, folgende Punkte sprechen für eine Partnerschaft:

  1. Wie der Name „Partnerschaft“ schon ausdrückt, besteht ein direkter und persönlicher Kontakt zwischen zwei Pfarreien. Vorraussetzung ist natürlich, dass die persönlichen Anknüpfungspunkte bereits vorhanden sind, was aber bei uns der Fall ist. Man weiß, mit wem man es zu tun hat. In diesem Fall wäre es eine Indiopfarrei in Peru.
  2. Man weiß auch, was mit dem Geld passiert, das man wegschickt. Und schon bei der Geldsammlung wissen alle Spender, für was und für wen sie spenden.
  3. Der persönliche Kontakt ermöglicht einen Gedankenaustausch zwischen beiden Pfarreien. Man lernt viel besser die gegenseitigen Probleme kennen, aber auch die jeweiligen Hoffnungen und Sehnsüchte. Dies fördert sowohl das Bewusstsein, zur gleichen Gemeinschaft (Kirche) zu gehören als auch die gegenseitige Verantwortung.
  4. Wir werden mit der zeit merken, dass wir nicht nur geben, sondern auch empfangen werden. Denn was in den Kirchen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas an neuen Erfahrungen heranwächst, kann auch für unsere Gemeinden sehr inspirierend und hilfreich sein. Mission ist dann keine Einbahnstraße mehr.
  5. Wenn wir uns mit einer konkreten Gemeinde zusammen auf den Weg machen, so führt das auch hier bei uns zu „grenzüberschreitenden“ Erfahrungen, zu einer Art Befreiung aus der Enge - sowohl individuell als auch als Gemeinde.
  6. Eine Gemeinde, die sich für die Ärmsten direkt verantwortlich fühlt, und zwar nicht für eine anonyme Masse, sondern für eine greifbare, ganz konkrete Gruppe, und die das Teilen und Mitteilen (auch das Mit-Leiden) lernt, wird eine sehr lebendige Gemeinde sein. Es wird ihr dann leichter fallen, auch die Probleme hier bei uns voller Mut und Hoffnung gemeinsam anzupacken.
  7. Der Arme bekommt durch die Partnerschaft ein Gesicht. Dies ermöglicht ein „von Angesicht zu Angesicht“ (cara a cara) und ist spirituell eine Hilfe, dem ganz Anderen (Gott) von Angesicht zu Angesicht begegnen zu können.

Das hier Vorgestellte ist bisher nur eine Idee. Dies heute soll ein Anstoß sein. Konkrete Schritte auf eine Partnerschaft hin wurden noch nicht unternommen. Die ganze Gemeinde, zumindest aber der KGR als Vertretung der Gemeinde, muss sich damit noch auseinandersetzen und dieser Idee eventuell zustimmen (was wir uns als Arbeitskreis natürlich wünschen).

II. Unsere Partnergemeinde Peru (1982): Partnerschaft statt Patenschaft

In einer geschwisterlichen Gemeinschaft sollte es kein „oben” und „unten” geben, erst recht kein Leben auf Kosten der Mitmenschen. Echte Partnerschaft will auch nicht Abhängigkeiten schaffen oder zementieren, sondern bestehende Abhängigkeiten abbauen. Partnerschaft bedeutet nicht zuerst Almosen geben, sondern bedeutet eine Herausforderung unser ganzen christlichen Existenz. Es bedeutet, über die Gründe des Elends, bzw. des Reichtums nachzudenken. Es bedeutet darüber nachzudenken, was eigentlich christlicher Glaube bedeutet und wie wir unserer Verantwortung gegenüber der Welt und dem Nächsten gerecht werden können.

Und: welche Konsequenzen fordert dies für unser praktisches Handeln? Es bedeutet auch, ob wir das Leben unserer Mitchristen, die im Elend leben, auch wirklich ernst nehmen und wir ihnen, den Hungernden, Christus, wieder erkennen. Wollen wir also wirklich diese Partnerschaft, d.h. sind wir bereit, unser Denken, unser Handeln, unseren Lebensstil, unsere Art zu glauben und Kirche zu sein, in Frage stellen zu lassen oder wollen wir nicht doch lieber durch eine Spende gerade dies alles rechtfertigen? Neben dem Geben und dem Miteinanderteilen müssen wir vielleicht erst lernen, zu hören.

Könnte es nicht sein, dass Gott heute nicht anders erfahrbar wird, als durch die Worte der Armen - ist vielleicht ihr Schrei nach Brot, Gerechtigkeit und Frieden das Wort Gottes an uns? Woran liegt es denn, dass Gott in unserem alltäglichen Leben so selten erfahrbar wird? Liegt es vielleicht nicht auch daran, dass wir schnell bereit sind, Millionen von DM in Steine zu investieren und darüber selber zu Stein geworden sind (oder umgekehrt)? Ist Jesus eher gegenwärtig in einer goldenen Monstranz oder im unter die Räuber gefallenen Mitmenschen? Und wer ist der Nächste und wer ist der Samariter?

Aus einem Hirtenwort der peruanischen Bischöfe:
„Die Verwirklichung der Gerechtigkeit unter den Menschen ist das Kernstück der biblischen Botschaft. Gerechtigkeit üben heißt Gott erkennen und somit ihn lieben. Wenn es keine Gerechtigkeit unter den Menschen gibt, wird auch Gott nicht anerkannt. Dort, wo ungerechte soziale, politische, wirtschaftliche und kulturelle Ungleichheiten bestehen, wird der friede Gottes, ja der Herr selbst abgelehnt“.
Aus einer Predigt von Kardinal Döpfner (München): „Um des Gekreuzigten willen beschwöre ich euch: lasst den Herrn in den Not leidenden Brüdern nicht vergeblich rufen. Sonst entfernt das Kreuz von allen Wänden, holt es von allen Türmen; denn es ruft das Gericht über ein Land, das sich christlich nennt und stattdessen das Gesetz der Selbstsucht erfüllt“.

PS: Informationen über unsere Partnergemeinde wurden schon des Öfteren veröffentlicht (zuletzt im Gemeindebrief). Genauere Informationen erteilt gerne der Missionsarbeitskreis.

III. Erstes Peru-Wochenende am 05. 09. 1982

Einige Informationen über die Pfarrei in Peru, zu der wir bereits Kontakte haben, und mit der wir eine Partnerschaft aufbauen möchten.

Die Pfarrei San Pedro liegt am Stadtrand von Cajamarca, einer Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern im Andenhochland Nordperus. Zur Pfarrei gehören auch riesige Landgebiete mit einem Durchmesser von etwa 80 km. In dieser Pfarrei leben etwa 50.000 Katholiken, etwa 10.000 zum Stadtgebiet gehörend, die Mehrzahl aber sind Campesinos (Indios). Diese haben im Durchschnitt etwas weniger als 1 ha Land pro Familie. Das reicht in der Regel nicht zum Leben. So beträgt die Kindersterblichkeit (bis 6 Jahre, auf dem Land) 50%, eine der höchsten in ganz Lateinamerika. Die „Stadtbewohner“ der Pfarrei leben überwiegend in den Armenvierteln am Rande der Stadt. Es gibt nur eine sehr kleine „gut bürgerliche“ Gemeinde. In den Gottesdiensten sind fast nur diese bürgerlichen Christen (Mittelschicht) anzutreffen.

Für die riesige Pfarrei ist ein einzelner Pfarrer zuständig. Außer einer älteren Haushälterin hat er keine Mitarbeiter. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen (in Peru gibt es keine Kirchensteuer und keine Gehälter für Pfarrer) muss er wöchentlich noch 20 stunden Religionsunterricht an einer staatlichen Schule im Stadtzentrum halten. Auf diesen geringen Lohn ist er angewiesen, auch weil er von seinen meist armen Gemeindemitgliedern keine Gebühren für Messen, Hochzeiten etc. verlangen will. Er ist Peruaner und hatte bisher keinen Kontakt zu ausländischen Organisationen und Geldgebern. Er hat einen uralten VW-Käfer und wohnt im Pfarrhaus bei der Kirche San Pedro.

Aus Geld- und Zeitmangel kann er nicht das für seine Gemeinde tun, was er gerne tun würde. Dazu gehören in erster Linie die Ausbildung von Katecheten, Kurse über Hygiene, bessere Anbaumethoden in der Landwirtschaft, Bau einiger Wasserkanäle etc. Wichtig ist und wäre vor allem, dass die Menschen in der Pfarrei lernen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, dass sie sich organisieren, zusammenschließen und sich gemeinsam für eine bessere und gerechtere Zukunft einsetzen. Das geht nur in Gemeinschaft.

Eine Vertiefung ihres Glaubens, der bisher oft nur sehr oberflächlich ist, könnte dazu führen (und dafür gibt es hervorragende Beispiel in anderen Gemeinden der Diözese Cajamarca), dass genau dies erreicht werden kann. Wenn sie erst entdecken, dass Gott nicht will, dass ihre Kinder Hunger leiden, dass man dagegen was tun kann, dass es bestimmte Ursachen gibt usw., dann werden sie auch aus ihrem Glauben heraus sich engagieren, denn sie werden dann entdecken, dass Jesus Christus sie begleiten und sie nicht mehr im Stich lassen wird.

Machen wir uns auch auf den Weg! Wir erweisen uns dann als Kinder Gottes, wenn wir die Menschen, mit denen sich Gott solidarisiert und mit denen er leidet, als unsere Brüder und Schwestern erkennen und in der Tat auch so handeln. Mit unserer Partnerschaft wollen wir einen konkreten Anfang setzen. Damit dies alles nicht nur eine schöne Idee bleibt, brauchen wir die Hilfe und den Beistand aller Gruppen unserer Gemeinde. Wir werden auf die einzelnen Gruppen zugehen und wären für eine Einladung sehr dankbar. Sicher ist eine solche Partnerschaft eine große Herausforderung - aber sie kann auch zu neuen Ufern führen!

Damit die Welt nicht „zum Teufel geht“: Packen wir es an - in Gottes Namen!

Zum Mittagessen bieten wir Ihnen zwei typische peruanische Gerichte an: „Papa a la huancaina“ und “Chancho saltado con piña” (Rezepte zum Mitnehmen liegen aus). Wir wünschen Ihnen “Guten Appetit”. Es wird auch Ihnen sicher gut schmecken - und Sie werden vielleicht sagen: In Peru lässt es sich ganz gut leben! Spätestens an unserem Informationsstand werden Sie aber erfahren, dass dem nicht so ist. Über die Hälfte der Peruaner hat noch nie die oben genannten Gerichte essen können. Selbst für Lehrerfamilien ist ein solches Essen ein seltenes Festessen.

Warum bieten wir dennoch dieses Essen an? Weil das tägliche Essen der Mehrheit der Peruaner für unsere verwöhnten Gaumen ein „Zumutung (?)“ wäre. Muten Sie sich dennoch dieses tägliche Essen einmal zu und probieren Sie selbst aus, worum Millionen von Menschen in Peru tagein tagaus kämpfen müssen: Kartoffeln in Wasser ohne jede Zutaten (außer Salz). Auch in unserer Partnergemeinde San Pedro danken die meisten Menschen Gott, wenn von dieser Kartoffelsuppe - nachdem sie morgens einmal für den ganzen Tag gekocht wurde - zum Abend noch etwas übrig bleibt! Dieses „tägliche Brot“ der Campesinos gibt es nun bei uns „als Vorspeise“ - um auf den Geschmack zu kommen….!

IV. Nachbetrachtung zum 1 Peru-Wochenende - in allen Gottesdiensten verlesen und im Gemeindebrief an alle verteilt. - Ich mag Peru - und Du? (neuer Button)

Spätestens seit unserem Peru - Sonntag am 5. September wissen die meisten in unserer Gemeinde, dass wir eine Partnerschaft in Peru haben. Es handelt sich um eine Pfarrei im Andenhochland Nordperus. 50.000 Katholiken müssen mit einem einzigen Pfarrer auskommen, der zudem noch über 20 Religionsstunden geben muss, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Was aber noch dramatischer ist: Gut 2/3 der Pfarrmitglieder sind Indios, die unter dem von der UNO errechneten Existenzminimum dahinvegetieren - bislang ohne Aussicht auf Hilfe und Verbesserung.

Was kann und will nun angesichts dieser Situation unsere Partnergemeinde tun bzw. welche Aufgaben stellen sich ihr? Als Nahziele seien folgende genannt:

  • Überblick über die dringendsten Bedürfnisse und Erstellen eines Arbeitsplanes mit konkreten Zielvorstellungen
  • Gewinnen von Mitarbeitern, um die gestellten Aufgaben verwirklichen zu können
  • Ausbildung von Katecheten als vorläufiger Schwerpunkt. Diese Katecheten sollen einmal als Leiter von Basisgemeinden wesentliche Aufgaben des Pfarrers in ihren jeweiligen Gemeinschaften übernehmen.
  • Organisation und Durchführung von Kursen aller Art (Hygiene, Ernährung, Landwirtschaft, Gesundheit, Handwerk) Längerfristig ist an folgendes gedacht:
  • Aufbau von Produktionsgenossenschaften, um unter anderem die Zwischenhändler zu umgehen.
  • Herausgabe einer Gemeindezeitung, die auch zur Alphabetisierung beiträgt, Ratschläge für den Alltag gibt, Missstände anprangert, Probleme aufgreift und das Wort Gottes verkündet.
  • Ausbildung von Gesundheitshelfern, die ausgerüstet mit Basismedikamenten die Indiogemeinschaften besuchen und vor allem prophylaktisch (Vorsorge) arbeiten.

Alle diese Aufgaben sind von den Menschen dort machbar und leistbar. Der Wille ist da. Grundlage dafür ist die christliche Verkündigung und die Erkenntnis, dass jeder Mensch als Kind Gottes ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat. Für die Verwirklichung dieses Konzeptes müssen konkrete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Hier sind wir angefragt. Der gelungene 1. Peru - Sonntag hat uns Mut gemacht. Unser Dank gilt allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Wir brauchen aber weiterhin engagierte Mitarbeiter. Sie sind in unserem Kreis herzlich willkommen - Sie werden mit uns in eine neue Welt aufbrechen dürfen, ganz anderen Menschen begegnen (vielleicht auch einmal real) und reich beschenkt mit neuen Erkenntnissen belohnt werden!

V. Informationen zum Peru-Wochenende am 10. Juli 1983

Zur Situation in Peru:

In den letzten beiden Jahren hat sich die Situation in Peru in allen Bereichen dramatisch verschlechtert. Durch die Politik der neuen „demokratischen“ Regierung kommt es zu einem Totalausverkauf des Landes. Ausländisches Kapital, subventioniert von der Regierung, zerstört u.a. Handwerk und Kleinbetriebe. Um Devisen für den Import von Farbfernsehern und Cadillacs für die Oberschicht zu bekommen, werden nicht nur alle Bodenschätze verhökert, sonders es werden sogar noch landwirtschaftliche Grundnahrungsmittel exportiert, oder auf den fruchtbarsten Böden des Landes werden Baumwolle, Kaffee usw. für den Export angebaut - u.a. auch um immer bessere Waffen kaufen zu können zum Schutz vor dem eigenen Volk. Aus deutscher Sicht (offizielle Regierungspolitik) sieht das dann so aus: wir schaffen uns neue Absatzmärkte und sichern uns die lebenswichtigen Rohstoffe für die Zukunft.

Ganz nebenbei erhalten wir dafür billige Bananen und hochwertiges Tierfutter für unsere Rassenhunde und zur Produktion von immer größeren Schweine- und Butterbergen. So erhalten wir unseren Lebensstandard, unterstützen den freien Welthandel, und sind sogar bereit, diese unsere Freiheit mit dem Leben zu bezahlen. Gleichzeitig ist die amerikanische „Coca-Cola-Kultur“ dabei, wie ein unaufhaltsames Krebsgeschwür die letzten lebendigen Indiogemeinschaften im Namen der christlich- abendländischen Kultur zu zerstören. Diese Kultur zerfrisst die Seelen und die Hirne immer mehr Menschen und alle wollen dann nur noch sein wie die im Fernsehen gezeigten Hollywood-Stars…. Zu allem Unglück wurde Peru von den schlimmsten Naturkatastrophen des Jahrhunderts heimgesucht („El Niño“). Aussaat und Ernte sind weitgehend vernichtet. Gegen Ende des Jahres droht eine landesweite Hungerkatastrophe.

Unsere Partnergemeinde San Pedro bleibt davon natürlich nicht unberührt. Die angestrebten strukturellen Verbesserungen mussten vorerst etwas zurückgestellt werden zu Gunsten sofortiger karitativer Katastrophenhilfe. So konnte etwas Leid gemildert, Hoffnung konnte geweckt werden, ja sogar Zuversicht für die Zukunft. Denn die Menschen in San Pedro wissen jetzt: sie werden nicht im Stich gelassen. (Ein Rechenschaftsbericht über die bisher geleistete Hilfe am Aushang und am Informationsstand). Vor allem aber sind die Campesinos von San Pedro im Glauben gestärkt worden: Der biblische Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit und der Liebe - und er steht auf ihrer Seite, ihnen gehört die Zukunft und diese Zukunft hat bereits begonnen.

Konkretes Zeichen dieser Hoffnung ist für sie Partnerschaft mit St. Georg. „Schaut, ich werde euch eine neue Erde schaffen. Ich werde aus meinem Volk eine neue Freude machen. Sie werden kein Haus mehr bauen, damit ein anderer darin lebt. Sie werden nicht mehr säen, damit ein anderer sich davon ernährt. Sie arbeiten nicht mehr vergebens. Sie bringen nicht mehr Kinder zur Welt für einen jähen Tod… denn sie sind die Nachkommen der vom Herrn Gesegneten“ (Jesaja 65).


Ähnlich wie im letzten Jahr, als wir Ihnen eine einfache Kartoffelsuppe (Kartoffeln mit Wasser) anboten, so wollen wir Ihnen auch dieses Jahr - vor dem eigentlichen Essen - eine Speise der Armen anbieten: Cachanga, ein typisches Essen auf dem Land, ein gutes und nicht alltägliches Essen, denn es wird aus Mehl (Weizen) bereitet und ist für das tägliche Essen zu teuer. Die beiden peruanischen Hauptgerichte, die wir Ihnen danach anbieten, liegen erst recht außerhalb der Reichweite der Campesinos. Es sind: “Chancho saltado con piña“ und “Ají de gallina”, für je 6 DM. Beschreibung der Speisen und Rezepte zum Mitnehmen am Infostand.

So spricht Prophet Jesaja im Namen Gottes zu den Reichen des Volkes Israel: “Ihr kennt nicht das wahre Fasten, wie ich es liebe: die ungerechten Fesseln zu lösen, die Unterdrückten frei zu lassen und jegliches Joch zu zerbrechen. Di sollst dein Brot mit den Hungrigen teilen, die Armen ohne Haus sollen das Deine betreten, den Nackten sollst du begleiten und deinen Bruder sollst du nicht im Stich lassen“.