Vielfalt erhält Leben – Einfalt ist tödlich:  6000 Teilnehmer demonstrieren gegen Agrotechnik auf dem Ulmer nsterplatz (13. 09. 09). Dr. Willi Knecht, Vorsitzender der „aktion hoffnung“, bei seinem Grußwort (nicht ausformuliertes Manuskript): 

"Einfalt ist tödlich – das klingt übertrieben. alt

Doch warum nimmt nachweislich der Hunger ausgerechnet in den ländlichen Gebieten der Welt (in den armen Ländern) in den letzten drei Jahren wieder zu? Eine einfältige Politik und einfältige Politiker (freundlich ausgedrückt) lassen sich von den bunten Versprechungen einer einseitigen und eindimensionalen Wirtschaft an der Nase herum führen...."

Überall dort in den armen Ländern, wo große Nahrungsmittel- Agro- und Chemiekonzerne tätig werden, wächst der Hunger, Humuserde verschwindet, Wasser wird verschmutzt und vergeudet (Wüstenbildung), Grundnahrungsmittel werden knapp, Subsistenzwirtschaft (kleinbäuerliche Existenzen) wird zerstört … usw. Und in den letzten Jahren spielt hier der Einsatz von Gentechnik eine immer wichtiger werden Rolle. Das kann man - wenn man will – in allen Berichten unabhängiger Untersuchungen, selbst der UNO, FAO etc. nachlesen. Doch Fr. Schavan liest wohl lieber die Hochglanzbroschüren der entsprechenden Konzerne. Diese Ignoranz und Arroganz ist tödlich - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn Kinder dort verhungern, wo unweit von ihnen große Konzerne den Anbau von genmanipulierten Soja- oder Maispflanzen forcieren um billiges Viehfutter für die fetten Kühe in Europa und USA zu erhalten, wie soll man das denn nennen?

Ein einfaches Beispiel zeigt mehr als alle Statistiken und Wirtschaftstheorien, wie diese Wirtschaftsordnung wirklich funktioniert: Ich komme gerade aus Peru zurück, wo ich wieder verschiedene Projekte besuchen konnte. Am letzten Tag vor der Abreise wurde mir noch ein ganz neues Projekt gezeigt: Milchproduktion - Tausende von Kühen - eingeführt aus Neuseeland, mit eigener Direktanbindung an den Hafen von Lima, wo der modernste und effektivste Futtermittelmix aus aller Welt per Schiff angeliefert wird - und das alles mitten in der Wüste! Kein Grashalm, kein Wasser etc. Die Betreiber haben einen exklusiven Vertrag mit Nestlé.

Nestlé braucht diese Milch zur Herstellung von neuen Jogurt - Produkten für den Weltmarkt. Stolz wurde mir erklärt, dass das Viehfutter starke Anteile an gentechnisch bearbeiteten Pflanzen (vor allem Soja, Mais) habe. Da weiß man wenigstens, woran man ist, so hieß es. Man möchte ja das Beste für seine Kühe…. Einige Km weiter kann man die riesigen Elendsviertel um Lima herum ausmachen. 5 Millionen von 9 Millionen Menschen in Lima leben in absoluter Armut, sie und ihre Kinder werden dort nie Milch zu Gesicht bekommen, erst recht kein Fleisch, der Wassermangel in den Elendsvierteln nimmt dramatisch zu, während (und weil) die Milchproduktion gleichzeitig enorme Wassermengen verbraucht - denn dafür ist genug Wasser da.

Mein erster Eindruck (und bei weiterem Nachdenken umso mehr): einfach pervers. Doch diese perverse Politik und Wirtschaft ist von uns so gewollt, sie wird staatlich gefördert, für solche Projekte fließen staatliche Subventionen – und auf die armen Länder wird immer mehr Druck ausgeübt, nur für den Export zu produzieren (auch zuletzt von Fr. Merkel bei ihrem Besuch in Peru)- um die Zinsen der Auslandsschulden bezahlen zu können. Liebe Fr. Schavan: Gentechnik als Kampf gegen Hunger?  - einfach lächerlich!!

Peru ist auch das Ursprungsland der Kartoffel. In Peru ursprünglich: 5.000 verschiedene Kartoffelsorten (jedes Dorf etc. – Austausch bei Not, da verschiedene, sich ergänzende Eigenschaften). Die Quechua-Indianer von Peru verfügen (noch) über die weltgrößte Sammlung von Kartoffelsorten und könnten damit die Kartoffelbestände der ganzen Welt retten. Wenn der Kartoffelanbau in verschiedenen Regionen der Erde versagen sollte, gibt es in Peru die Möglichkeit, eine oder mehrere dieser Kartoffelsorten zu holen und sie weiterzuzüchten (dies gilt in gleicher Weise auch für Mais, Reis, Getreidearten etc. woanders.) Diese Vielfalt wird aber gezielt zerstört - in welchem Interesse - wer profitiert? Stattdessen „neue Produkte“, neue Pflanzen, die stets neu gekauft werden müssen, und
dies im „Paket“ mit Pestiziden etc. In Mexiko sprechen Bauernverbände und Indigena - Organisationen von einer 2. Conquista: den indigenen Völkern wird nun auch noch der letzte Wert geraubt: das Recht auf eigene Ernährung, d.h. das Recht auf ihre ureigenen Pflanzen (Mais hat neben dem Wert als Grundnahrungsmittel noch einen sehr hohen kulturellen-religiösen Wert, Teil ihrer Identität). Ihre Angst: wenige Konzerne werden das weltweite Monopol auf Nutzpflanzen und Tiere haben und können so die ganze Weltbevölkerung kontrollieren.

Die „Grüne Gentechnik“ wird heute in Südamerika von Konzernen und Politikern als 2. Phase der „Grünen Revolution“ gepriesen, als verbesserte Version, wo alle Mängel der 1. Phase mit Hilfe der Gentechnologie ausgemerzt werden können. Peru - Kartoffel, in Mexiko Mais, in Argentinien, Brasilien und Paraguay: Soja. Selbst in USA: nur noch eine einzige Kartoffelsorte in Idaho. Auch hier nahtloser Übergang von „Grüner Revolution“ zu „grüner Gentechnik“: mit Einsatz der Gentechnik wird dieser Vermarktungsprozess noch kalkulierbarer, zielgenauer planbar und noch profitabler. Gentechnik soll nun die sichtbar aufgetretenen Nachteile u.a. der Monokulturen ausgleichen (z.B. Kartoffelnässe, Pilzbefall, Resistenzen). Möglicherweise kurzfristige Erfolge, aber langfristig die gleichen und zusätzliche Probleme in verschärfter Form.

Weitere Beispiele aus Peru: Grüne Täler, bisher Anbau von Grundnahrungsmitteln (Kleinbauern) werden überflutet (gestaut), z. B. für Spargelanbau an der Küste - oder für Baumwolle und Reis. Nur bestimmte Sorten für den Weltmarkt (Export) werden angebaut; durch „grüne Gentechnik“ wird dies forciert bzw. sie macht solche Projekte erst richtig rentabel. Initiativen zur Bewahrung der Vielfalt werden zerstört oder zumindest nicht unterstützt (ich kenne einige dieser Initiativen aus eigener Anschauung), warum? Weil dies gegen Fortschritt, gegen Vermarktung, nicht mehr konkurrenzfähig (aus der Sicht der Großvermarkter). Staat fördert nur industrielle Landwirtschaft, d.h. Großunternehmer.

Bisherige Kleinbauern werden zu Tagelöhnern (1 Euro am Tag) – entweder auf den neuen Monokulturen an der Küste oder 2. Tendenz: Agro-Händler aus Lima kaufen Campesinos billigst ihr Land ab oder pachten es, dann werden neue Sortenangebaut – rapid ansteigender Bedarf an Wasser - Pestiziden - Dünger (u.a. auch wegen zunehmender Klimaschwankungen) - kein Fruchtwechsel - Boden nach maximal 6 Ernten völlig ausgepowert und verwüstet - Agro-Händler ziehen weiter…!  Die Agrochemie boomt und diktiert, welche Sorten nur noch akzeptiert werden.

In Lima, dem größten Kartoffelmarkt der Welt, sind nur noch 3 Kartoffelsorten zugelassen, alle aus den USA - jeweils im Paket (Gentechnik zur besseren Auslastung bzw. um verlässlichere Pakete schnüren zu können in der Testphase); außerdem gibt es nur noch 200 zugelassen Großhändler, die diktieren die Bedingungen. Es verdienen nur die Hersteller von Saatgut, Dünger etc. und der Großhändler. Gentechnisch hergestelltes Saatgut (Kartoffel) ist 4 Mal teurer als herkömmliches Saatgut. Gleichzeitig: absolute Armut in Peru nimmt in den letzten Jahren stark zu (auch wegen Bergbau (besonders Gold), Grundnahrungsmittel werden immer teurer, Elendsviertel immer größer - Land wird entvölkert - Indios (Campesinos) werden immer noch mehr ausgegrenzt - und das bei 8,9% Wirtschaftswachstum in Peru 2007/08.
 
Überall und global: die Wirtschaftsstrukturen und Ideologien sind die gleichen: bereits in den 70er Jahren, z.B. in Brasilien: 10% der Anbauflächen mit Soja für Benzinersatz, heute Biosprit. Und warum Soja z.B. heute in Paraguay? Fast ausschließlich als Futtermittel für Hühner und Schweine nach Europa; 2% besitzen 70% der Anbauflächen, ¾ der Besitzer sind Ausländer; In Paraguay Zulassung der Genpflanzen, nachdem bereits sehr viel transgenetisch verseucht war (illegale, unkontrollierte Ausbreitung aus Argentinien, das einzige Land in Lateinamerika, das zu vor 5-6 Jahren den Anbau großflächig erlaubte (im Zusammenhang mit damaligem Zusammenbruch Argentiniens zu sehen!). Sehr verbreitet und medizinisch dokumentiert sind neue, bisher unbekannte Krankheiten etc.

Multis kaufen verstärkt im großen Ausmaß Landflächen in aller Welt als strategische Reserve zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung im eigenen Land. Deregulierung, parallel zur Entwicklung in den Finanzmärkten: gezielte Deregulierung und Privatisierung, um ungehemmt immer neue Produkte auf den Markt zu werfen (sowohl Pflanzen als auch unnötige Finanzprodukte). Immer neue Pflanzen sind deshalb notwendig, um eine neue Wachstumsbranche zu etablieren, mit der einige Wenige ungeheure Profite machen werden. Die Folgen sind (ähnlich wie bereits seit den 60/70er Jahren im Bezug auf die großindustrielle Landwirtschaft, Monokulturen etc.):

  • Zerstören der natürlichen Grundlagen und der Artenvielfalt
  • Austrocknen bzw. Versalzen der Böden, Ausbreitung der Wüsten
  • Ansteigender Einsatz von Chemikalien, Pestizide, Dünger
  • Zunehmende Verschuldung
  • Überschüsse werden in reiche Länder exportiert
  • Grundnahrungsmittel werden rar, für Land und Leute bleibt nichts
  • Industrielle Produktion (wenige Eigentümer) – Verschwinden der Kleinstbauern
  • Abwanderung in Elendsviertel der Städte, Entwurzelung (z.B. Indios), mehr Gewalt

Fazit:

  1. Grüne Gentechnik, angewendet im Rahmen der gegenwärtigen Strukturen und Interessen, verstärkt notwendigerweise die schon jetzt vorhandenen Absurditäten im Weltmarkt und der Versorgung mit Grundnahrungsmittel – besonders für die Habenichtse. Es geht definitiv nicht um bessere Versorgung für die Menschheit, sondern kurzfristigen Profit („neue Produkte, immer mehr neue Pflanzen...!“) Zudem: jede gentechnisch veränderte Pflanze ist patentiert und damit Eigentum des Konzerns. Es darf kein Saatgut daraus gezogen werden > Enteignung ganzer Völker, lebenswichtige Grundversorgung wird zum Spekulationsobjekt.
  2. Wenn die bäuerliche Subsistenzwirtschaft erst einmal vernichtet ist, ist die Existenz von Millionen von Kleinbauern vernichtet, Millionen von Familien sind vom Hungertod bedroht. Monopole werden noch mehr als bisher die zum Überleben notwendige Artenvielfalt zerstören und die Erde (Wasser, Humus, Anbauflächen) bei vorerst noch wachsender Bevölkerung verwüsten – und dies im Kontext der jetzt schon wirksamen Klimaveränderung. Stattdessen: „1.Grundgesetz“ der Menschheit: ausreichende, abwechslungsreiche Ernährung für alle!
  3. Wir sind vielleicht die erste Generation, die mehr vernichtet als sie schafft (bezogen auf Agro-Kultur!). Das Erbe, die Errungenschaften von 10 - 12.000 Jahren Agrikultur und Entwicklung der Menschheit wird gerade vernichtet – im Namen des Fortschritts und der Freiheit für die Wenigen Das Überleben großer Teile der Menschheit wird immer mehr von den wirtschaftlichen Interessen einer sehr kleinen Minderheit abhängen. Ganze Völker können in Geiselhaft genommen werden, falls was schief läuft - wie schon jetzt bei der so genannten Finanzkrise.

Man setzt also auf äußerst fahrlässige Weise (vorsichtig ausgedrückt) den Gen-Pool der gesamten Menschheit aufs Spiel. Wer hat daran ein Interesse – und welches Interesse? Was soll da das Gerede von neuen Arbeitsplätzen, vom Technologiestandort Deutschland, von der Freiheit der Forschung etc.? - Stattdessen alle Mittel und unser gesamtes Wissen benutzen, um zukünftige Katastrophen eher meistern zu können - und das würde sogar Arbeitsplätze bei uns schaffen. Oberstes Ziel jeder Forschung und Politik muss sein: jeder Mensch soll in Würde leben dürfen!

Appell an alle, gerade hier in Deutschland, in einem der reichsten Länder der Welt:

a) die Frage der Gentechnik und der weltweiten Ernährung, aus der Sicht der Kleinbauern, der Campesinos, der indigenen Völker, der Länder des Südens zu sehen. Sie sind die hauptsächlichen Opfer und gleichzeitig herrscht (noch) gerade in den ärmsten Ländern eine bisher teils noch gar nicht bekannte Vielfalt von Pflanzen zur besseren Ernährung, Medizin etc. für die ganze Menschheit.
b) Der herrschende Kontext „Weltwirtschaft und Neoliberalismus“ darf nicht außer acht gelassen werden (eine europäische „Erfindung“!), denn nur innerhalb dieses Kontextes können die gegenwärtigen Perversitäten in der Weltwirtschaft (vor allem Agrarmarkt) richtig gedeutet werden: Die „Dreifaltigkeit des Freien Marktes“, nämlich Privatisierung, Deregulierung und drastische Einschnitte bei Sozialausgaben – ist zu einem nicht mehr hinterfragbaren Glaubensinhalt geworden, zum Dogma, zu dem es keine Alternative gibt. Strukturen, die von Menschen gezielt so eingerichtet wurden, dass einige Wenige sich hemmungslos auf Kosten anderer bereichern können, werden zum Naturgesetz erklärt.

Die Gier, die man über Jahrtausende hinweg versuchte, „in den Griff zu bekommen“ (> Zivilisation, Kultur) wird nun zur Grundlage allen Wirtschaftens gemacht. Und das System braucht immer neue Produkte, es ist auf „Teufel komm raus“ auf Wachstum angewiesen, sonst bricht alles zusammen. Und was wird aus der Schöpfung? Aus uns allen? Die Anbetung der neuen Götter und Götzen, nämlich der Glaube an die unbegrenzte Macht des Kapitals und dessen stetiger Vermehrung, verspricht uns zwar alle Reichtümer dieser Welt, eine unbegrenzte Macht über Menschen und eine totale Verfügbarkeit über die Güter dieser Erde - eine gefährliche, schreckliche Versuchung! Dieser (Aber-) Glaube jedoch führt in den Abgrund - das zumindest ist die gemeinsame Überzeugung praktisch aller Religionen, Kulturen und Zivilisationen. Wir brauchen auch neue, alternative, vielfältige Formen des Wirtschaftens!

Und gerade im Schatten des Münsters sage ich bewusst: Die christlichen Kirchen tragen eine große, sehr große Verantwortung. Zu lange, und bis heute, gibt es noch Kirchenführer und christliche Politiker, die den Glauben dafür benutzen (oder sich selbst benutzen lassen), um eine gotteslästerliche Wirtschaftsform und Politik zu rechtfertigen. Es ist Zeit aufzuwachen und aufzustehen!
 
Die Christliche Perspektive (Alternative):

  1. Der Mensch - jeder Mensch - ist Ebenbild Gottes; deswegen sind wir alle Kinder Gottes, Kinder dieser Erde. Und daher hat jeder Mensch ein unbedingtes Recht auf ein Leben in Würde, auf Nahrung, auf sauberes Wasser und saubere Lebensmittel …
  2. Erde ist nicht das Eigentum des Menschen, sie ist uns nur geliehen und anvertraut; und alle Kinder dieser Erde haben ein Recht auf einen gerechten Anteil an den Gütern dieser Erde - wir haben eine Verpflichtung gegenüber den nachfolgenden Generationen.
  3. Das Recht eines Menschen auf ein Leben in Würde ist das Wertvollste auf der Welt. Der Tod eines Kindes, das heute verhungert, ist Mord - und es verhungern viele Kinder… Dies zu dulden, ja sogar davon zu profitieren, ist ein schlimmes Verbrechen.

Heute aber ein Zeichen der Hoffnung, des Widerstandes und ein Fest. Wir brauchen mehr solcher Zeichen, mehr Menschen, die auf die Straßen gehen… Vielfalt schmeckt – Einfalt ist tödlich - Der Einfalt vieler Politiker (wer wählt die eigentlich?) und einer eindimensionalen Form des Wirtschaftens stellen wir eine Vielfalt der Kulturen und Respekt vor der Natur in all ihrer wunderbaren Vielfalt und allen ihren vielen Dimensionen gegenüber. In diesem Sinne lasst uns gemeinsam feiern, essen und zusammen sein!

Dr. theol. Willi Knecht,  Grußwort auf dem Münsterplatz, als Vorsitzender "aktion hoffnung"


Ulm, 14.09. 2009 (Pressenotizen)

Über 6.000 Menschen haben gestern für gentechnikfreie Lebensmittel und damit für “Vielfalt ernährt die Welt” demonstriert. Dazu aufgerufen hatte ein landesweites Bündnis an dem neben dem Verband Katholisches Landvolk, BUND, Nabu, Bioland, Demeter, und die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall aufgerufen hatte. Vorausgegangen war ein vom diesem Bündnis in Auftrag gegebene Umfrage bei Emnid, wonach 65% der Bundesbürger und 70% der Baden-Württemberger Gentechnik ablehnen.  „aktion Hoffnung“ sponserte die Veranstaltung mit 5.000 Euro.
 
Für eine kleinbäuerliche Landwirtschaft ohne Gentechnik:

Unter diesem Motto versammeln sich 6.000 Menschen zu einer Kundgebung und gentechnikfreien Tafel auf dem Münsterplatz in Ulm. Mit über 100 Traktoren, Linsen & Spätzle, Musik und Redebeiträgen setzen Bäuerinnen, Gentechnikgegner und Wissenschaftler ein klares Zeichen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Für die Verteidigung der biologischen Vielfalt des Maises in seinem Ursprungsland Mexiko setzt sich Aldo Gonzales ein. Er sieht diese Vielfalt durch Genmais bedroht. Auch Hans Herren, Autor des Weltagrarberichts 2008 sagt, daß die industrielle Landwirtschaft, sowie die Agro-Gentechnik nicht mehr zukunftsfähig sind und fordert die Unterstützung kleinbäuerlicher und biologischer Landwirtschaft. Woldemar Mammel von der Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa setzt sich für die Erhaltung der traditionellen Linsensorte Alb- Leisa auf der schwäbischen Alb ein, welche vor kurzem in einer Gendatenbank in St. Petersburg wiederentdeckt wurde. Annette Schavan (CDU) ist Gentechnikbefürworterin. Ihr Heimatwahlkreis liegt ausgerechnet in Ulm.