"....Wenn sie Bergbau betreiben wollen, müssen sie akzeptieren, dass sie die Campesinos nicht als lästige Störenfriede für ihre Bergbautätigkeiten betrachten dürfen, dass die Campesinos auch nicht die Hinterwäldler sind, die der Moderne und dem wirtschaftlichen Fortschritt im Wege stehen; sondern sie sind Staatsbürger, die wie jeder andere Peruaner auch das Recht haben, ihr Eigentum, ihr Recht auf sauberes Wasser, auf öffentliche Ordnung und Frieden zu verteidigen, ihre Sitten und Gebräuche,zu pflegen und schließlich das Recht haben, in einer gesunden Umwelt zu leben".
Offener Brief an den Bischof der Diözese Cajamarca, José Carmelo Martínez Lázaro OAR (von Elmar Klinger)
Sehr geehrter Herr Bischof,
dieser Brief wird Sie verwundern. Denn ich kenne Sie nicht persönlich und gehöre auch nicht zu Ihrer Diözese. Dass ich ihn dennoch schreibe, liegt an meinem Interesse an Cajamarca, das ich schon besucht habe, und seinen Bewohnern, von denen ich einige sehr gut kenne, liegt aber auch an den Problemen, die gegenwärtig auf der ganzen Welt Schlagzeilen machen. Es geht um die Auseinandersetzung um den Goldabbau in ihrer Diözese durch die Newmont Mining Corporation, der peruanischen Firma Buenaventura S. A. und der Weltbank.
Der Bischof von Cajamarca: endlich sagt er was - aber besser, er hätte weiter geschwiegen!
Cipriani: „Ich sehe mit echter Sorge, wenn einige Priester sich am Wahlkampf beteiligen. So dieser Tage, als ein Priester sich zu Minenangelegenheiten äußerte. Dort ist nicht das Wort Gottes und dort haben wir weder eine Botschaft zu verkünden noch eine direkte Verantwortung. Die Kirche erleuchtet (orientiert) mit Hilfe von Prinzipien. Ein Pfarrer kann bei sozialen Konflikten karitativ wirken, Familien helfen und Barmherzigkeit üben. Aber wir sind Priester geworden, weil wir uns vollkommen in den Dienst des Wortes Gottes und in den Dienst der Kirche stellen. Dies tun wir dann, wenn wir die Sakramente spenden."
Die Auseinandersetzung mit dem „Gold von Cajamarca“ (seit 1532) ist ein Schlüssel zum Verständnis dessen, was Globalisierung (im wirtschaftlich - neoliberalen Verständnis) besonders für die Menschen in den arm gehaltenen Ländern, aber auch bei uns, bedeutet. Dazu u.a „Der Weg geht weiter“ (im Sammelband und im Web), ebenso: „Das Gold von Cajamarca“ (u.a.).
Theologisch: Auf der einen Seite steht der Glaube an die Unfehlbarkeit des von allen Fesseln befreiten Marktes mit seinen Tod bringenden Folgen für die Mehrheit der Menschen und für die Erde als Schöpfung Gottes. Auf der anderen Seite steht der biblische Glaube an den Gott Abrahams und Jesu, der sein Volk aus dieser Sklaverei herausführen will. Die Frage nach Gott ist daher die zentrale Herausforderung an die Kirche bzw. der Kirche an die Welt. Die Campesinos von Bambamarca, bedroht von der größten Goldgesellschaft der Welt, die ihnen das Wasser abgraben will und sie von ihrem Land vertreibt, protestierten gegen die Minengesellschaft vor dem Bischofspalast und gegen den Bischof mit folgendem Spruchband (März 2002):
„Herr Bischof, entscheide dich: verehrst du den wahren Gott oder das Gold der Mine?“
Textos alrededor del "Oro de Cajamarca", Yanacocha, Conga etc.
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