Die Kirche der Armen gilt als exemplarische Verwirklichung des Konzils. Hier wurde deutlich, wie sich der Geist der Erneuerung konkret auf das Leben der Ärmsten auswirkt: ein Mehr an der Fülle des Lebens, insbesondere für diejenigen, die ansonsten vom Leben ausgeschlossen werden. So stehen z.B. die Ureinwohner Amerikas exemplarisch für alle Ausgeschlossenen der Welt. Die reichen Kirchen können nur auf einem gemeinsamen Weg mit den Armen zur notwendigen Umkehr und damit zu ihrem eigentlichen Auftrag finden: Die Möglichkeit und Notwendigkeit, eine Weltkirche zu werden, die von den Armen her die herrschenden Götzen entlarvt und zeichenhaft einen „neuen Himmel und eine neue Erde“ durch ihre Praxis als Gemeinschaft der Jünger Jesu verkündet. Nun aber soll diese Kirche zerstört werden.
(Erstveröffentlichung dieses Artikels: Eine Kirche der Armen. In: Thomas Franz, Hanjo Sauer (Hrsg.): Glaube in der Welt von heute. 2007)